Fruchtbarkeit für Ihn

Die Fruchtbarkeit von Männern spielt eine entscheidende Rolle bei der Familienplanung und kann für den (Miss-) Erfolg einer Schwangerschaft ausschlaggebend sein. Vor allem in der heutigen Zeit gibt es viele Einflussfaktoren, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit des Mannes auswirken können. Hier erfahren Sie, welche Einflussfaktoren auf die männliche Fruchtbarkeit wirken und wie Sie diese erhöhen können.

Inhaltsverzeichnis

Wann sind Männer am fruchtbarsten?

Im Gegensatz zu Frauen sind Männer ihr ganzes Leben lang fruchtbar. Die Qualität und Anzahl der Spermien nimmt jedoch ab dem 35. Lebensjahr ab. Mit zunehmendem Alter können sich zudem Beweglichkeit und Form der Spermien verschlechtern. Das bedeutet jedoch nicht, dass Männer über 35 Jahren nicht mehr fruchtbar sind. Es ist immer noch möglich, erfolgreich ein Kind zu zeugen.

Faktoren wie die allgemeine Gesundheit, Lebensstilfaktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch, eine schlechte Ernährung, Übergewicht und bestimmte medizinische Bedingungen wie Hodenverletzungen, Hormonstörungen oder genetische Erkrankungen können die Fruchtbarkeit nachhaltig beeinflussen.1

Grafische Darstellung der Spermienqualität im Laufe des Lebens eines Mannes.

Fertilitätsstörung beim Mann

Eine Fertilitätsstörung beim Mann bezeichnet die männliche Unfruchtbarkeit. Es gibt verschiedene Ursachen für eine Fertilitätsstörung beim Mann. Einige davon sind behandelbar, während andere möglicherweise dauerhaft erhalten bleiben. Zu den häufigsten Ursachen für männliche Unfruchtbarkeit gehören:

  • Niedrige Spermienqualität: Eine der häufigsten Ursachen für die männliche Unfruchtbarkeit ist eine niedrige Spermienqualität. Hierbei können die Spermien abnormal geformt sein, sich nicht richtig bewegen oder eine zu niedrige Anzahl haben.
  • Hormonstörungen: Hormonelle Ungleichgewichte können die Produktion von Spermien beeinträchtigen. So kann ein niedriger Testosteronspiegel dazu führen, dass die Spermienproduktion verringert wird.
  • Hodenprobleme: Erkrankungen oder Verletzungen der Hoden wie Hodentumore, Hodenhochstand (wenn die Hoden nicht in den Hodensack abgestiegen sind) oder Hodenverletzungen können zu einer Beeinträchtigung der Spermienproduktion führen.
  • Varikozele: Eine Varikozele ist eine Erweiterung der Venen im Hodensack, die den Blutfluss beeinträchtigen und zu einer schlechten Spermienqualität führen kann.
  • Obstruktion der Samenwege: Blockaden oder Obstruktionen (Verstopfungen) in den Samenwegen können den Spermientransport behindern und zu Unfruchtbarkeit führen.
  • Genetische Störungen: Genetische Störungen wie das Klinefelter-Syndrom oder das Y-Chromosom-Deletions-Syndrom können die Spermienproduktion beeinflussen.
  • Infektionen: Infektionen wie Hodenentzündungen (Orchitis) oder sexuell übertragbare Infektionen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
  • Lebensstilfaktoren: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch, übermäßige Hitzebelastungen (z. B. durch häufiges Saunabesuche oder das Tragen enger Unterwäsche) und eine schlechte Ernährung können die Spermienqualität und -beweglichkeit ebenfalls beeinträchtigen.2

Wie erkenne ich, ob ich unfruchtbar bin?

Die Unfruchtbarkeit bei Männern kann verschiedene Symptome mit sich bringen. Mögliche Anzeichen sind beispielsweise Veränderungen des Ejakulats. So kann eine veränderte Konsistenz, Farbe oder Geruch auf eine Unfruchtbarkeit hinweisen. Unspezifische Schmerzen, Schwellungen oder Empfindlichkeiten im Hodenbereich können auf Probleme wie eine Hodenentzündung (Orchitis), eine Hodenverletzung oder eine Varikozele hindeuten, welche sich auf die männliche Fruchtbarkeit auswirken können. Oftmals weist eine Unfruchtbarkeit jedoch keine offensichtlichen Symptome auf, weshalb häufig nur ein Spermiogramm und weitere Tests Gewissheit bringen.3

Fruchtbarkeitstest Mann

Die Fruchtbarkeit kann auf verschiedene Wege getestet werden. Das Spermiogramm ist hierbei der wichtigste Test zur Bewertung der männlichen Fruchtbarkeit. Dabei wird eine Samenprobe des Mannes analysiert, um verschiedene Aspekte der Spermienqualität zu bewerten, wie die Spermienanzahl, ihre Beweglichkeit und Form. Das Spermiogramm kann sowohl im Labor als auch zuhause durchgeführt werden und liefert wichtige Informationen über die Fähigkeit des Mannes, ein Kind zu zeugen.

Hormontests messen den Hormonspiegel im Blut, insbesondere den Testosteronspiegel, die für die Spermienproduktion wichtig sind. Diese Tests können helfen, hormonelle Störungen oder Ungleichgewichte zu erkennen, die die Fruchtbarkeit beeinflussen.

Eine Ultraschalluntersuchung des Hodensacks kann Hinweise auf strukturelle Probleme oder Anomalien in den Hoden oder Samenwegen liefern. Eine Varikozele, eine Blockade der Samenwege oder andere strukturelle Anomalien können auf diese Weise erkannt werden.

Unfruchtbarkeit: Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten für männliche Unfruchtbarkeit hängen von der jeweiligen Ursache ab. Je nach Art der Unfruchtbarkeit können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen, wie:

  • Medikamentöse Behandlung: Liegen der Unfruchtbarkeit hormonelle Störungen zugrunde, können Medikamente eingesetzt werden, um die hormonelle Störung gezielt zu behandeln. Hormone wie Gonadotropinen können helfen, die Spermienproduktion zu stimulieren und die Fruchtbarkeit zu verbessern.
  • Chirurgischer Eingriff: Um anatomische Fehlbildungen oder Verletzungen zu beheben, können chirurgische Eingriffe nötig sein, um eine Verbesserung der Spermienproduktion oder des Spermientransports zu ermöglichen.
    Dies kann beispielsweise bei einer Varikozele (Krampfadern im Hodensack) der Fall sein.
  • Behandlung von Erkrankungen: Wenn die Unfruchtbarkeit auf bestimmte Erkrankungen wie Infektionen, hormonelle Störungen oder genetische Anomalien zurückzuführen ist, kann eine gezielte Behandlung dieser Erkrankungen die Fruchtbarkeit verbessern.
  • Assistierte Reproduktionstechniken (ART): Sind andere Behandlungen nicht erfolgreich, können assistierte Reproduktionstechniken wie In-vitro-Fertilisation (IVF) oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) eingesetzt werden. Diese Techniken umfassen die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers und das Einsetzen der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter der Frau.4

Häufige Fragen

Sie können Ihre Fruchtbarkeit durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr und eine gesunde Lebensweise erhöhen. Außerdem sollten Faktoren wie Hitze, Stress, intensiver Sport und der Kontakt mit schädlichen Substanzen vermieden werden. Wenn Sie Bedenken oder Schwierigkeiten haben, ein Kind zu zeugen, kann es ratsam sein, einen Arzt aufzusuchen. Der Arzt kann eine umfassende Untersuchung durchführen und mögliche Ursachen der Unfruchtbarkeit feststellen.

Sie können ihre Fruchtbarkeit bei verschiedenen Fachärzten und in medizinischen Einrichtungen testen lassen. Bei Urologen, in Andrologie-Kliniken, in reproduktionsmedizinischen Zentren oder auch bei ihrem Hausarzt können Sie umfassende Untersuchung ihrer Fruchtbarkeit durchführen. Dazu können eine körperliche Untersuchung, eine Anamnese, Bluttests, Hormonuntersuchungen und auch Spermiogramme gehören. Im Vorfeld der Behandlung sind auch Tests von zuhause möglich.

Das Rauchen kann Ihre Fruchtbarkeit erheblich beeinträchtigen und zu einer niedrigeren Spermienqualität sowie einer Verringerung der Spermienanzahl führen. Rauchen kann zu einer erhöhten Anzahl von abnormen Spermien führen, die Schwierigkeiten haben, eine Eizelle zu befruchten. Des Weiteren kann Rauchen zu hormonellen Veränderungen oder DNA-Schäden führen, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken und zu genetischen Problemen bei einem potenziellen Kind führen können.

Es gibt keine spezifischen Lebensmittel, die im direkten Zusammenhang mit der Steigerung der Fruchtbarkeit stehen. Dennoch kann eine gesunde Ernährung dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit und damit auch die Fruchtbarkeit zu verbessern. Einige Nahrungsmittel, die wichtige Nährstoffe enthalten und die männliche Fruchtbarkeit unterstützen können, sind Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch und Meeresfrüchte, mageres Fleisch und Geflügel sowie auch Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte.

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