Menstruation (Periode)

Im Laufe des Lebens durchlaufen die weiblichen Geschlechtsorgane viele Veränderungen. Eine dieser Veränderungen ist die Menstruation, die ab der Pubertät einsetzt. Während der Periode können verschiedene Symptome und Schmerzen auftreten. Hier erfahren Sie, was die Regel ist, welche Symptome mit ihr einhergehen und welche Hilfsmittel gegen mögliche Schmerzen helfen können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Menstruation?

Die Menstruation (Regelblutung oder Periode) ist ein natürlicher Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems und bezeichnet den regelmäßigen Zyklus, bei dem die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat.

Die Menstruation wird durch komplexe hormonelle Veränderungen gesteuert und tritt bei Frauen im gebärfähigen Alter auf. Sie ist ein Zeichen dafür, dass keine Schwangerschaft erfolgt ist. Der Menstruationszyklus umfasst verschiedene Phasen, von der Menstruation selbst bis hin zum Eisprung und der Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft.

Während der Menstruation setzt die Gebärmutter die aufgebaute Schleimhaut ab, die in Erwartung einer möglichen Schwangerschaft während des vorherigen Zyklus aufgebaut wurde. Dieser Vorgang geht mit einer Blutung einher, die normalerweise etwa drei bis sieben Tage dauert. Das ausgeschiedene Blut und Gewebe verlassen den Körper durch die Vagina.

Was passiert bei der Menstruation?

Der weibliche Zyklus wird von einer präzisen Abfolge hormoneller Veränderungen gesteuert, insbesondere von den Hormonen Östrogen, Progesteron, FSH und LH. Diese Hormone interagieren miteinander, um die Entwicklung und Freisetzung der Eizelle sowie die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft zu regulieren.

  • Menstruationsphase: Die Menstruationsphase ist der Beginn des weiblichen Zyklus. Findet keine Befruchtung einer Eizelle statt, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Dies führt zur Menstruationsblutung, die normalerweise drei bis sieben Tage anhält.
  • Follikelphase: Nach der Menstruation beginnt die Follikelphase. In dieser Phase produziert die Hypophyse (ein Drüsenorgan im Gehirn) das follikelstimulierende Hormon (FSH). FSH stimuliert das Wachstum mehrerer Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken. Innerhalb dieser Follikel reift eine Eizelle heran, während sich gleichzeitig die Gebärmutterschleimhaut aufbaut.
  • Ovulation (Eisprung): Etwa in der Mitte des Zyklus, normalerweise zwischen dem 12. und 16. Tag (abhängig von der Zykluslänge), erreicht eines der Follikel seine vollständige Reifung und platzt auf. Dieser Vorgang wird als Ovulation oder Eisprung bezeichnet. Die reife Eizelle wird freigesetzt und kann befruchtet werden.
  • Lutealphase: Nach dem Eisprung beginnt die Lutealphase. Das leere Follikel verwandelt sich in den Gelbkörper (Corpus luteum), der Progesteron produziert. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, bildet sich der Gelbkörper zurück und die Progesteronproduktion nimmt ab.
  • Menstruationszyklus wiederholt sich: Wenn während des Eisprungs keine Eizelle befruchtet wird und eine Schwangerschaft ausbleibt, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und ein neuer Menstruationszyklus beginnt.1

Menstruation: Symptome der Periode

Das offensichtlichste Symptom der Periode ist die Menstruationsblutung selbst. Das Menstruationsblut besteht aus abgestoßenen Gewebe der Gebärmutterschleimhaut und fließt über die Vagina ab.

Viele Frauen erleben während ihrer Periode Unterleibsschmerzen, die als Krämpfe oder ziehende Schmerzen empfunden werden können. Diese Schmerzen entstehen durch die Kontraktionen der Gebärmutter, die das abgestoßene Gewebe herausdrücken. Manche Frauen verspüren während ihrer Periode auch Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich. Diese Schmerzen können durch die Auswirkungen der Gebärmutterkontraktionen auf nahe gelegene Muskeln und Nerven verursacht werden.

Ein weiteres häufiges Symptom ist das Brustspannen oder die Empfindlichkeit der Brüste. Vor oder während der Periode kann es zu Veränderungen in den Brüsten kommen, die durch hormonelle Schwankungen bedingt werden. Viele Frauen fühlen sich während ihrer Periode müder oder erschöpfter als gewöhnlich. Dies kann auf hormonelle Veränderungen und den Verlust von Eisen durch die Blutung zurückzuführen sein.

Die hormonellen Veränderungen während der Menstruation können zu Stimmungsschwankungen führen. Einige Frauen erleben Reizbarkeit, Traurigkeit, Angst oder depressive Stimmungen. Diese emotionalen Veränderungen können den Alltag beeinflussen.

Kopfschmerzen oder sogar Migräneattacken sind ebenfalls Symptome, die Frauen während ihrer Periode möglicherweise erfahren. Diese können durch hormonelle Veränderungen und veränderte Blutflussmuster im Gehirn ausgelöst werden.2

Wie lange ist die Periode normal?

Die Dauer der Regelblutung ist abhängig vom weiblichen Körper und kann daher stark variieren. So kann die Periode je nach Frau kürzer oder länger andauern. Doch nicht nur die Dauer, sondern auch die Stärke der Periode kann sehr unterschiedlich sein. So haben einige Frauen nur eine leichte Blutung, während andere eine stärkere Blutung haben. Solange die Blutung im Rahmen des üblichen Musters liegt und keine übermäßigen Schmerzen oder Beschwerden verursacht, ist sie als normal anzusehen.

Unter bestimmten Umständen kann es jedoch ratsam sein, einen Arzt oder eine Gynäkologin aufzusuchen, um Schmerzen oder übermäßige oder unregelmäßige Blutungen abzuklären.

  • Starke Blutungen: Wenn Sie übermäßig viel Blut verlieren und dadurch starke Schmerzen oder eine Anämie (Eisenmangel) entwickeln.
  • Kurze oder ungewöhnlich lange Perioden: Wenn Ihre Menstruation regelmäßig weniger als zwei Tage oder länger als sieben Tage andauert, kann dies ein Anzeichen für eine Erkrankung sein.
  • Unregelmäßige Perioden: Wenn Ihre Menstruation unregelmäßig ist und ohne erkennbaren Grund in Bezug auf Zykluslänge oder Blutungsstärke schwankt, sollten Sie die Symptome abklären lassen.
  • Begleitende Symptome: Bei ungewöhnlich starken Schmerzen, anhaltenden Stimmungsschwankungen oder anderen Symptomen während Ihrer Periode sollten Sie die Ursache abklären lassen.

Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe): Das hilft!

Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe) können für viele Frauen während der Periode sehr unangenehm sein und teilweise den Alltag beeinflussen. Um Schmerzen und weiteren Symptomen entgegenzuwirken, können Sie verschiedene Methoden anwenden.

  • Wärme: Die Anwendung von Wärme auf den Unterbauch kann dabei helfen, die Muskeln zu entspannen und die Schmerzen zu lindern. Dafür können Sie eine Wärmflasche, ein warmes Handtuch oder ein Heizkissen verwenden. Die Wärme erhöht die Durchblutung in der schmerzenden Region und kann krampflösend wirken.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation können dabei helfen, die Muskelverspannungen zu lösen und die Schmerzen zu lindern. Suchen Sie nach einer Technik, die für Sie am besten funktioniert und integrieren Sie diese in Ihren Alltag.
  • Leichte körperliche Aktivität: Obwohl es verlockend ist, sich während der Periode auszuruhen und nichts zu tun, können moderate körperliche Aktivitäten zur Schmerzlinderung beitragen. Gehen Sie spazieren, machen Sie sanfte Dehnübungen oder praktizieren Sie Yoga. Bewegung fördert die Durchblutung und die Freisetzung von Endorphinen, was zu einer natürlichen Schmerzlinderung führen kann.
  • Schmerzmittel: Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen, Naproxen oder Paracetamol können bei der Linderung von Menstruationsschmerzen helfen. Beachten Sie die empfohlene Dosierungsempfehlung und lesen Sie vor der Einnahme die Packungsbeilage. Bei starken Schmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine geeignete Behandlung zu finden.
  • Kräutertees: Einige Kräutertees wie Kamillentee, Ingwertee oder Pfefferminztee können beruhigend und entkrampfend wirken. Genießen Sie eine Tasse warmen Kräutertee, um die Entspannung zu fördern und die Menstruationsschmerzen zu lindern.
  • Ernährung anpassen: Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, Menstruationsschmerzen zu reduzieren. Versuchen Sie, entzündungsfördernde Lebensmittel wie zuckerhaltige Snacks, fettreiche Speisen und koffeinhaltige Getränke zu vermeiden. Setzen Sie stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten.
  • Einnahme von Magnesium: Magnesium kann bei Menstruationsbeschwerden, insbesondere bei Krämpfen und Schmerzen, hilfreich sein. Magnesium ist ein Mineral, das eine entspannende Wirkung auf die Muskeln hat und Entzündungen im Körper reduzieren kann.

Tampons, Binden & Periodenunterwäsche

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die während der Periode verwendet werden können, um den Komfort zu verbessern und den Umgang mit der Menstruation zu erleichtern. So können Binden, Tampons oder Menstruationstassen die Blutung in der Menstruation aufnehmen und für einen entspannten Alltag sorgen.

Alternativ können Sie auch Periodenunterwäsche verwenden. Menstruationsunterwäsche enthält absorbierende Schichten, die das Menstruationsblut aufnehmen. Sie bieten eine umweltfreundliche und diskrete Alternative zu herkömmlichen Produkten.

Menstruation bleibt aus: Amenorrhoe

Amenorrhoe ist das Ausbleiben der Menstruation bei Frauen im gebärfähigen Alter. Im Rahmen der Amenorrhoe kann zwischen der primären und sekundären Amenorrhoe unterschieden werden. In beiden Fällen bleibt die Regelblutung zwar aus, die Ursachen sind hierbei jedoch verschieden.

Primäre Amenorrhoe

Die primäre Amenorrhoe tritt auf, wenn eine Frau das Alter von 16 Jahren erreicht hat und ihre Menstruation noch nicht eingesetzt hat. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, wie genetische Faktoren, Hormonstörungen, angeborene Anomalien der Fortpflanzungsorgane oder andere medizinische Bedingungen. In einigen Fällen kann eine frühe Menopause die Ursache sein.

Sekundäre Amenorrhoe

Die sekundäre Amenorrhoe tritt auf, wenn die Menstruation einer Frau plötzlich und für mindestens drei aufeinanderfolgende Monate oder länger aussetzt, obwohl sie zuvor bereits die Periode hatte. Die sekundäre Amenorrhoe kann durch eine Schwangerschaft, Stillzeit, hormonelle Veränderungen, übermäßigen körperlichen Stress, intensive sportliche Aktivität, Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimie, Schilddrüsenerkrankungen, Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) oder bestimmte medizinische Behandlungen wie Chemotherapie verursacht werden.

Amenorrhoe: Behandlung

Je nach Ursache der Amenorrhoe ist nicht immer eine Behandlung erforderlich. Besteht eine Schwangerschaft, Stillzeit oder Wechseljahre, ist das Ausbleiben der Periode normal und reguliert sich mit der Zeit von selbst. Liegt der Amenorrhoe eine Erkrankung zugrunde, muss diese behandelt werden. In einigen Fällen, wie Amenorrhoe bei Kinderwunsch, kann eine hormonelle Therapie verschrieben werden, um den Menstruationszyklus wiederherzustellen. Wird die Amenorrhoe von Erkrankungen wie einem Tumor verursacht, kann dieser operativ entfernt werden.

Häufige Fragen

Es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, während der Menstruation schwanger zu werden. Die fruchtbaren Tage einer Frau liegen normalerweise in der Mitte des Menstruationszyklus, wenn der Eisprung stattfindet. Es ist jedoch möglich, dass Spermien mehrere Tage in Ihrem Körper überleben. Daher ist es theoretisch möglich, während der Menstruation schwanger zu werden. Insbesondere bei einem unregelmäßigen und eher kurzem Zyklus.

Bei stillenden Müttern ist es normal, dass die Menstruation bis zu sechs Monaten ausbleibt. Mütter, die jedoch gar nicht stillen, können ihre Tage schon nach vier bis sechs Wochen wieder bekommen.

Der Menstruationszyklus kann durch einen Menstruationskalenders, die Verwendung von speziellen Apps, die Beobachtung von körperlichen Symptomen wie Zervixschleim oder Basaltemperatur verfolgt werden. Die körperlichen Symptome sollte man sich am Besten immer notieren, damit ein Muster erkennbar und nachvollziehbar wird.

Ja, der Menstruationszyklus kann durch Faktoren wie Stress, körperliche Aktivität, Gewichtsveränderungen, hormonelle Ungleichgewichte, Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme beeinflusst werden. Bei einigen Frauen kann dadurch eine unregelmäßige oder sogar das Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) entstehen.

Tampons, Binden, Menstruationstassen oder spezielle Unterwäsche für die Menstruation können verwendet werden, um sowohl am Tag als auch in der Nacht geschützt zu bleiben. Sie sollten die Produkte regelmäßig wechseln, um Infektionen zu vermeiden und eine gute persönliche Hygiene zu schaffen.

Ja, während der Menstruation Sport zu treiben ist völlig in Ordnung. Viele Frauen fühlen sich jedoch möglicherweise unwohl oder haben Schmerzen, wodurch die Intensität oder Art der körperlichen Aktivität beeinflusst werden kann. Hören Sie auf den eigenen Körper und passen Sie das Training entsprechend an.

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  1. DocCheck Flexikon, https://flexikon.doccheck.com/de/Weiblicher_Zyklus; Letzter Abruf 09.11.2023
  2. Bundesministerium für Gesundheit, https://gesund.bund.de/regelschmerzen; Letzter Abruf 09.11.2023
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