Erkältung

In der Winterzeit häuft sich die Anzahl von grippalen Infekten. Mit zunehmend sinkender Temperatur steigt die Anzahl an Personen, die husten oder verschnupft sind. Doch die dafür verantwortlichen Viren sind das ganze Jahr vorhanden. Warum sind wir also besonders in der kalten Jahreszeit so anfällig für eine Erkältung und welche Möglichkeiten gibt es, einer Erkältung vorzubeugen? Erfahren Sie hier mehr.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Erkältung?

Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist eine weit verbreitete virale Infektion der oberen Atemwege. Es handelt sich um eine Erkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Erkältungen werden in der Regel durch verschiedene Viren, wie Rhinoviren, Coronaviren oder Adenoviren, verursacht. Diese Viren werden leicht durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder engen Kontakt mit infizierten Personen von Mensch zu Mensch übertragen.

Erkältung: Ursachen und Risikofaktoren

Die Wahrscheinlichkeit, im Winter an einer Erkältungen zu erkranken, erhöht sich, da wir in dieser Zeit engeren Kontakt mit anderen Menschen haben. Zudem tötet der Temperaturabfall laut neuesten Studien die Virus und Bakterien bekämpfenden Zellen in der Nase ab, was die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen kann. Das Risiko einer Übertragung kann dabei durch bestimmte Faktoren begünstigt werden:
  • Direkter Kontakt: Der direkte Kontakt mit einer infizierten Person, sei es durch Händeschütteln, Umarmungen oder engen Kontakt, erhöht das Risiko einer Übertragung des Erkältungsvirus.
  • Tröpfcheninfektion: Erkältungsviren können durch winzige Tröpfchen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen freigesetzt werden, in die Luft gelangen und von einer Person eingeatmet werden, die sich in der Nähe befindet.
  • Kontakt mit kontaminierten Oberflächen: Erkältungsviren können auf Oberflächen wie Türklinken, Handläufen, Spielzeug oder Computertastaturen überleben. Wenn eine Person diese Oberflächen berührt und dann ihr Gesicht, insbesondere Mund, Nase oder Augen, berührt, kann sie das Virus aufnehmen.
  • Schwaches Immunsystem: Menschen mit geschwächtem Immunsystem, sei es aufgrund von Stress, Schlafmangel, chronischen Krankheiten oder bestimmten Medikamenten, sind anfälliger für Erkältungen.
  • Jahreszeit: Erkältungen sind in den kälteren Monaten, insbesondere im Herbst und Winter, häufiger. Dies liegt zum Teil daran, dass Menschen in Innenräumen engeren Kontakt haben und die Luftfeuchtigkeit niedriger sein kann, was die Ausbreitung von Viren begünstigt.
Aufgrund der hohen Variabilität der Viren ist es schwierig, eine dauerhafte Immunität gegen Erkältungsviren zu entwickeln.1

Symptome einer Erkältung

Erkältungen sind in der Regel selbstlimitierend und die Symptome klingen nach einigen Tagen bis einer Woche ab. Die Symptome können bei Erkrankung jedoch unangenehm sein und die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Typische Anzeichen die auf eine Erkältung hinweisen sind:

  • Halsschmerzen: Ein Kratzen oder Schmerzen im Hals ist häufig das erste Symptom einer Erkältung.
  • Verstopfte oder laufende Nase: Die Nasenschleimhäute schwellen an und produzieren vermehrt Schleim. Dies kann zu einer verstopften oder laufenden Nase führen.
  • Niesen: Häufiges Niesen ist ein häufiges Symptom einer Erkältung. Es tritt auf, um Fremdstoffe oder Viren aus der Nase zu entfernen.
  • Husten: Ein trockener oder produktiver Husten kann bei einer Erkältung auftreten. Bei einem produktiven Husten wird Schleim aus den Atemwegen abgehustet.
  • Kopfschmerzen: Leichte bis mäßige Kopfschmerzen können auftreten und sind oft mit einer verstopften Nase oder einem Sinusdruck verbunden.
  • Geringes Fieber: Ein leichter Anstieg der Körpertemperatur ist zwar möglich, jedoch nicht zwingend. Das Fieber bleibt in der Regel niedrig (unter 38°C).
  • Müdigkeit: Allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit können Symptome einer Erkältung sein. Der Körper kämpft gegen die Infektion an, was zu einem Erschöpfungsgefühl führen kann.
  • Leichte Gliederschmerzen: Muskelschmerzen oder ein allgemeines Unwohlsein können auftreten, insbesondere in den ersten Tagen der Erkältung.

Erkältungen verlaufen normalerweise mild. Bei manchen Menschen können die Symptome jedoch länger anhalten oder schwerwiegender sein.

Erkältung oder Grippe?

Die Unterscheidung von einer Erkältung und Grippe ist aufgrund der ähnlichen Symptomatik nicht immer einfach. Dennoch haben beide Erkrankungen wesentliche Merkmale.

  • Schwere der Symptome: In der Regel sind die Symptome einer Grippe wie Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen schwerwiegender als bei einer Erkältung. Bei einer Erkältung sind die Symptome normalerweise milder und weniger belastend.
  • Verlauf der Erkrankung: Eine Erkältung entwickelt sich allmählich und über mehrere Tage hinweg, während eine Grippe oft plötzlich und intensiv beginnt. Die Symptome einer Grippe setzen normalerweise schnell ein und können sich innerhalb von 24 Stunden verschlimmern.
  • Fieber: Fieber tritt bei einer Grippe häufig auf, während es bei einer Erkältung normalerweise mild oder gar nicht vorhanden ist. Wenn Sie hohes Fieber (über 38 Grad Celsius) haben, deutet dies eher auf eine Grippe hin.
  • Begleitende Symptome: Grippe kann mit ausgeprägten Begleitsymptomen wie starkem Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen einhergehen. Bei einer Erkältung sind diese Symptome normalerweise weniger ausgeprägt.
  • Komplikationen: Grippe kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Atemproblemen führen. Erkältungen führen in der Regel nicht zu solchen schwerwiegenden Komplikationen.2
Übersicht verschiedener Symptome bei Erkältungen und Grippe in grafischer Darstellung.

Behandlung einer Erkältung

Eine Erkältung ist eine virale Infektion, für die es keine spezifische Heilung gibt. Die Behandlung der Erkältung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden während der Krankheitsdauer zu verbessern. Wenn Sie erkältet sind, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu lindern:

  • Ruhe und ausreichend Schlaf: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um sich auszuruhen und zu erholen. Schlafen Sie ausreichend, um Ihrem Körper die Möglichkeit zu geben, gegen die Infektion anzukämpfen.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie viel Flüssigkeit, insbesondere Wasser, um den Körper mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Schleimhäute in Nase und Rachen feucht zu halten. Warme Flüssigkeiten wie Tee oder Brühe können bei der Linderung von Halsschmerzen und einer verstopften Nase helfen.
  • Linderung von Halsschmerzen: Gurgeln Sie mit warmem Salzwasser, um Halsschmerzen zu lindern. Lutschtabletten oder Bonbons mit beruhigenden Inhaltsstoffen können Linderung verschaffen.
  • Nasenspülung: Verwenden Sie eine isotonische Kochsalzlösung oder ein Nasenspülsystem, um verstopfte Nasenwege zu reinigen und zu befeuchten. Dadurch können Sie die Atmung erleichtern und die Nasennebenhöhlenentzündung lindern.
  • Linderung von Husten: Ein trockener oder produktiver Husten kann lästig sein. Hustenbonbons, Hausmittel wie Honig und warme Getränke können dazu beitragen, den Husten zu lindern.
  • Fiebersenkende Medikamente: Bei Bedarf können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden, um Fieber und Gliederschmerzen zu reduzieren. Befolgen Sie dabei stets die Anweisungen des Arztes oder der Packungsbeilage.
  • Symptomatische Linderung: Für verstopfte Nase und Nasennebenhöhlenentzündung können abschwellende Nasensprays oder -tropfen verwendet werden. Diese sollten jedoch nicht länger als einige Tage verwendet werden, um eine Abhängigkeit zu vermeiden. Hustenmittel können bei starkem Husten helfen, sollten jedoch entsprechend den Anweisungen des Arztes oder der Packungsbeilage verwendet werden.3

Hausmittel bei einer Erkältung

Hausmittel können helfen, die Symptome einer Erkältung zu lindern und die Heilung zu beschleunigen:

  • Inhalation mit Dampf: Das Einatmen von warmem Dampf kann helfen, verstopfte Nasenwege zu öffnen und die Atmung zu erleichtern. Fügen Sie dem heißen Wasser ätherische Öle wie Eukalyptus- oder Pfefferminzöl hinzu, um die Wirkung zu verstärken.
  • Salzwasser-Gurgeln: Gurgeln Sie mit einer warmen Salzwasserlösung, um Halsschmerzen zu lindern und die entzündeten Schleimhäute zu beruhigen. Lösen Sie einen halben Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser auf und gurgeln Sie mehrmals am Tag.
  • Warme Getränke: Trinken Sie warme Flüssigkeiten wie Tee, Brühe oder warmes Wasser mit Zitrone und Honig. Diese können helfen, die Schleimhäute zu befeuchten, den Hals zu beruhigen und Linderung bei Halsschmerzen zu bringen.
  • Honig: Honig hat natürliche, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Fügen Sie Ihrem Tee oder warmen Wasser einen Teelöffel Honig hinzu, um Husten zu lindern und den Hals zu beruhigen. Achten Sie jedoch darauf, dass Honig nicht bei Kindern unter einem Jahr verwendet werden sollte.
  • Zwiebelsirup: Zwiebelsirup kann helfen, Husten zu lindern. Schneiden Sie eine Zwiebel in dünne Scheiben, legen Sie sie in ein Glas und bedecken Sie sie mit Honig. Lassen Sie das Gemisch einige Stunden stehen und nehmen Sie dann den entstandenen Sirup ein.
  • Ingwertee: Ingwer hat entzündungshemmende und immunstärkende Eigenschaften. Bereiten Sie einen Ingwertee zu, indem Sie frischen Ingwer in heißes Wasser geben und ziehen lassen. Um den Geschmack zu verbessern, können Sie Zitrone und Honig hinzufügen.

Welche Folgen kann eine Erkältung haben?

Eine Erkältung klingt in der Regel innerhalb einiger Tage bis Wochen ohne Komplikationen von alleine ab. Die meisten Menschen erholen sich vollständig, ohne langfristige Auswirkungen zu haben. In seltenen Fällen kann es bei einer Erkältung dennoch zu Komplikationen kommen. Dies ist insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder bei bestimmten Risikogruppen der Fall. Zu den möglichen Folgen einer Erkältung gehören:

  • Sinusitis: Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen kann auftreten, wenn die Erkältungsviren die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen infizieren. Dies kann zu einer verstopften Nase und Gesichtsschmerzen führen.
  • Mittelohrentzündung: Kinder sind während oder nach einer Erkältung anfälliger für Mittelohrentzündungen. Die Viren können das Mittelohr infizieren und zu Schmerzen, Druckgefühl im Ohr und Hörproblemen führen.
  • Bronchitis: Bei einigen Menschen kann eine Erkältung zu einer Entzündung der Bronchien führen, was Husten mit Auswurf, Atembeschwerden und Brustschmerzen verursachen kann.
  • Asthma-Exazerbation: Bei Menschen mit Asthma kann eine Erkältung eine Verschlechterung der Asthmasymptome auslösen und zu Keuchen, Atemnot und Husten führen.
  • Lungenentzündung: Obwohl es selten ist, kann eine Erkältung in einigen Fällen zu einer Lungenentzündung führen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder anderen Risikofaktoren.

Häufige Fragen

Eine Erkältung wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, wenn eine infizierte Person hustet, niest oder spricht. Die Viren können zudem durch direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder durch Berühren der Nase, des Mundes oder der Augen übertragen werden.

Typische Symptome einer Erkältung sind verstopfte oder laufende Nase, Niesen, Halsschmerzen, Husten, leichte Müdigkeit und gelegentlich leichtes Fieber. Kopfschmerzen, leichte Gliederschmerzen und leichte Abgeschlagenheit können ebenfalls auftreten.

Eine Erkältung dauert normalerweise etwa 7-10 Tage. In einigen Fällen können die Symptome jedoch länger anhalten, insbesondere wenn sich Komplikationen entwickeln oder das Immunsystem geschwächt ist.

Die Behandlung einer Erkältung konzentriert sich in der Regel auf die Linderung der Symptome. Dies kann den Einsatz von rezeptfreien Medikamenten zur Linderung von Schmerzen, Fieber, Husten und verstopfter Nase beinhalten. Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Inhalation von Dampf, Gurgeln mit Salzwasser und Verwendung von Nasenspülungen können ebenfalls hilfreich sein.

Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, rezeptfreie Medikamente zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Fieber, Husten und verstopfter Nase können hilfreich sein. Zudem können Hausmittel wie Inhalation mit Dampf, Salzwasser-Gurgeln und Nasenspülungen ebenfalls Erleichterung bringen.

In den meisten Fällen ist eine Erkältung eine selbstlimitierende Erkrankung und erfordert keinen Arztbesuch. Sollten die Symptome schwerwiegend sein und länger als üblich anhalten, sollten sie einen Arzt aufsuchen. Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Erkrankungen sollten ebenfalls ärztlichen Rat einholen.

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  1. CNN Health; https://edition.cnn.com/2022/12/06/health/why-winter-colds-flu-wellness/index.html, letzter Abruf 12.10.2023
  2. Robert Koch Institut; https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Sentinel/Grippeweb/grippeweb_erlauterung_node.html, letzter Abruf 12.10.2023
  3. Internisten im Netz; https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/was-erkaeltung-lindert.html, letzter Abruf 12.10.2023
  4. Internisten im Netz; https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/grippe/risikofaktoren-komplikationen-todesfaelle/, letzter Abruf 12.10.2023
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