Hitzewallungen

Hitzewallungen treten oftmals plötzlich auf und können mit Schweißausbrüchen einhergehen. Sie können als Symptom der Wechseljahre, aber auch bei Allergien, Diabetes oder Tumoren auftreten. Erfahren Sie hier, welche Ursachen hinter Hitzewallungen stecken können und was Sie dagegen tun können.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hitzewallungen?

Hitzewallungen sind unangenehme Wärmegefühle, welche mit Schweißausbrüchen auftreten können. Auch Herzklopfen und Rötungen der Haut und im Gesicht können Begleiterscheinungen von Hitzewallungen sein. Hitzewallungen entstehen durch die Weitung der Blutgefäße, wodurch die Durchblutung von bestimmten Körperregionen zunimmt. Sie können dabei akut über den Tag oder in der Nacht auftreten und gelten als typisches Symptom der Wechseljahre. Hitzewallungen dauern in der Regel nur wenige Minuten an.1

Hitzewallungen: Ursachen

Hitzewallungen stehen oftmals im Zusammenhang mit den Wechseljahren. Frauen und Männer können in dieser Zeit aufgrund der hormonellen Umstellung vermehrt an Hitzewallungen leiden. Auch Stress, die Einnahme von Medikamenten, Bluthochdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion gehören zu den Ursachen für Hitzewallungen. Des Weiteren können Emotionen für Hitzewallungen verantwortlich sein, wenn der Körper auf Aufregung reagiert. Allgemein können Hitzewallungen genauso schnell gehen, wie sie gekommen sind.

Begleitsymptome bei Hitzewallungen

Je nach Ursache können die Symptome von Hitzewallungen variieren. Zu den häufigsten Begleitsymptomen zählen:

  • Schwitzen: Hitzewallungen gehen oft mit starkem Schwitzen einher. Der Körper versucht, die überschüssige Wärme abzuleiten, was zu vermehrtem Schwitzen führt.
  • Herzklopfen: Während einer Hitzewallung kann das Herz schneller schlagen und unregelmäßige Herzschläge auftreten. Dies kann als unangenehm oder beunruhigend empfunden werden.
  • Rötung der Haut: Bei Hitzewallungen kann sich die Haut im Gesicht, am Hals und an der Brust röten und warm anfühlen. Dies wird als “Flush” bezeichnet.
  • Schlafstörungen: Hitzewallungen können den Schlaf stören und zu nächtlichem Schwitzen führen. Dadurch kann es zu Schlaflosigkeit, Müdigkeit und verminderter Lebensqualität kommen.
  • Stimmungsschwankungen: Während Hitzewallungen können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Nervosität oder depressive Verstimmungen auftreten.
  • Konzentrationsprobleme: Hitzewallungen können die Konzentration und das Gedächtnis beeinträchtigen, was zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Aufgaben oder der Erinnerung an Informationen führen kann.2

Hitzewallungen beim Mann

Hitzewallungen können auch bei Männern auftreten, obwohl sie oft mit den Wechseljahren bei Frauen in Verbindung gebracht werden.

Ein möglicher Grund sind hormonelle Veränderungen. Ähnlich wie bei Frauen kann es auch bei Männern zu einem altersbedingten Rückgang des Testosteronspiegels kommen, der als „männliche Wechseljahre“ oder „late-onset Hypogonadismus“ bezeichnet wird. Dieser Hormonrückgang kann zu Hitzewallungen führen, da ein Ungleichgewicht der Hormone das Thermoregulationssystem beeinflussen kann.

Darüber hinaus können bestimmte Medikamente Hitzewallungen bei Männern auslösen. Hierzu gehören Hormontherapien, Antidepressiva, blutdrucksenkende Medikamente und bestimmte Krebsmedikamente. Diese Medikamente können das Hormonsystem beeinflussen und zu Störungen in der Thermoregulation führen.

Auch Lebensstilfaktoren können eine Rolle spielen. Heißes Wetter, der Konsum von Alkohol oder scharfem Essen, Rauchen, Stress und intensive körperliche Anstrengung können Hitzewallungen bei Männern auslösen oder verschlimmern.

Mit Hitzewallungen können zudem bestimmte Erkrankungen einhergehen. Dazu gehören Schilddrüsenerkrankungen, Nebennierenprobleme und bestimmte Krebsarten wie Prostatakrebs.

Sollten Sie vermehrt an Hitzewallungen leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten.3

Hitzewallungen bei der Frau

Hitzewallungen sind ein häufiges Symptom während der Wechseljahre. Sie werden durch hormonelle Veränderungen im Körper verursacht, insbesondere durch den Abfall des Östrogenspiegels. Der genaue Einfluss von Östrogen auf die Körpertemperatur ist noch nicht vollständig geklärt. Mögliche Erklärungsansätze sind:

  1. Östrogenabnahme: Während der Wechseljahre nimmt der Östrogenspiegel im Körper allmählich ab. Östrogen beeinflusst das Thermoregulationssystem im Gehirn, insbesondere den Hypothalamus, der die Körpertemperatur reguliert. Der Rückgang des Östrogens führt zu einer Dysregulation dieses Systems, was dazu führt, dass der Körper eine erhöhte Körpertemperatur wahrnimmt und versucht, diese durch Hitzewallungen abzuleiten.
  2. Veränderungen im Hypothalamus: Der Hypothalamus spielt eine wichtige Rolle bei der Thermoregulation des Körpers. Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können den Hypothalamus beeinflussen und zu einer erhöhten Empfindlichkeit führen. Dadurch kann der Hypothalamus fälschlicherweise Signale aussenden, dass der Körper überhitzt ist und eine Hitzewallung auslöst.
  3. Veränderungen im Neurotransmittersystem: Es wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre das Serotonin-System im Gehirn beeinflussen können. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der unter anderem die Körpertemperatur reguliert. Ein Ungleichgewicht von Serotonin kann zu einer gesteigerten Empfindlichkeit des Thermoregulationssystems führen und Hitzewallungen verursachen.4

Diagnose von Hitzewallungen

Die Diagnose von Hitzewallungen basiert in der Regel auf einer gründlichen Anamnese und dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen für ähnliche Symptome. Für die Diagnose werden verschiedene Schritte eingeleitet.

Anamnese

Der Arzt wird eine ausführliche Anamnese durchführen, um Informationen über die Art und Häufigkeit der Hitzewallungen zu sammeln. Dazu gehören Fragen zu den Symptomen, ihrer Dauer, ihrer Auslöser und etwaigen Begleitsymptomen.

Körperliche Untersuchung

Eine körperliche Untersuchung kann helfen, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen und den allgemeinen Gesundheitszustand zu beurteilen.

Laboruntersuchungen

Je nach klinischer Indikation können bestimmte Laboruntersuchungen durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Dazu gehören Blutuntersuchungen wie Schilddrüsenfunktionstests, Hormonspiegeltest und andere relevante Parameter.

Hormonelle Diagnostik

Wenn der Verdacht auf hormonelle Ursachen besteht, können spezifische Hormontests durchgeführt werden, um den Hormonstatus zu überprüfen. Dies kann den Östrogenspiegel und andere Hormone umfassen, die mit den Wechseljahren in Verbindung stehen.

Hitzewallungen: Therapiemöglichkeiten

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, um Hitzewallungen zu behandeln oder ihre Auswirkungen zu reduzieren. Die Auswahl der geeigneten Therapie hängt von der individuellen Situation und den Vorlieben der betroffenen Person ab.

Hormonersatztherapie (HRT)

Die Hormonersatztherapie beinhaltet die Einnahme von Östrogenen oder eine Kombination von Östrogenen und Gestagenen, um den Hormonmangel während der Wechseljahre auszugleichen. HRT kann wirksam sein, um Hitzewallungen zu reduzieren. Sie sollten die potenziellen Risiken und Vorteile der Hormonersatztherapie mit einem Arzt besprechen, insbesondere im Hinblick auf das individuelle Risikoprofil.

Nicht-hormonelle medikamentöse Therapie

Es gibt bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von Hitzewallungen eingesetzt werden können, auch wenn sie nicht auf Hormonen basieren. Dazu gehören selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs), Gabapentin und Clonidin. Diese Medikamente können helfen, Hitzewallungen zu reduzieren, haben jedoch möglicherweise Nebenwirkungen, die individuell berücksichtigt werden müssen.

Pflanzliche Präparate

Einige pflanzliche Präparate werden zur Linderung von Hitzewallungen eingesetzt. Dazu gehören Extrakte aus Soja, Traubensilberkerze und Nachtkerzenöl. Sie sollten die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Präparate mit einem Arzt besprechen, da sie nicht für jeden wirksam sein können und möglicherweise Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben.

Lebensstiländerungen

Das Vermeiden von Auslösern wie heißen Getränken, scharfem Essen, Alkohol und Nikotin kann Hitzewallungen reduzieren. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Stressmanagementtechniken wie Entspannungsübungen oder Meditation sowie das Tragen von leichten Kleidungsschichten können ebenfalls dazu beitragen, Hitzewallungen zu minimieren.

Akupunktur

In einigen Fällen wird Akupunktur zur Behandlung von Hitzewallungen eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur die Häufigkeit und Schwere von Hitzewallungen verringern kann. Dies benötigt jedoch weitere Forschungen, um die Wirksamkeit zu bestätigen.

Häufige Fragen

Das Tragen von lockerer, leichter Kleidung aus atmungsaktiven Materialien, das Vermeiden von heißen und würzigen Speisen sowie von Koffein und Alkohol kann Hitzewallungen reduzieren. Es kann auch hilfreich sein, regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga oder tiefe Atemtechniken zu praktizieren. In einigen Fällen kann die Einnahme von pflanzlichen Präparaten wie Traubensilberkerze oder Salbei helfen, die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen zu reduzieren. Bei anhaltenden oder besonders belastenden Symptomen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um weitere Behandlungsoptionen zu besprechen.

Leichte, lockere und atmungsaktive Kleidung können Hitzewallungen lindern. Auch der Verzicht auf heiße Getränke, würzige Speisen, Alkohol und Koffein kann helfen. Entspannungstechniken wie tiefes Atmen und Yoga können ebenfalls helfen. In einigen Fällen kann eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen werden, um die Symptome zu reduzieren. Es ist ratsam, mit einem Arzt über individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen.

Das Trinken von ausreichend Flüssigkeit, insbesondere kaltes Wasser, kann helfen, den Körper abzukühlen. Entspannungstechniken wie tiefe Atmung oder Meditation können die Symptome ebenfalls lindern. Wenn die Hitzewallungen stark sind oder mit anderen ungewöhnlichen Symptomen einhergehen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche Ursachen abzuklären.

Wenn Hitzewallungen stark ausgeprägt sind, häufig auftreten oder das tägliche Leben beeinträchtigen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn begleitende Symptome wie Schwindel, Herzrasen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auftreten.

Das Tragen von lockerer, leichter Kleidung aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle, das Vermeiden von heißen und würzigen Speisen sowie von alkoholischen Getränken kann Hitzewallungen lindern. Schaffen Sie sich einen kühlen Raum oder versuchen Sie sich mit einem Ventilator oder einer Klimaanlage abzukühlen. Zudem können Atemtechniken wie tiefes Ein- und Ausatmen oder das Anwenden von kühlenden Kompressen auf den Nacken oder das Gesicht Linderung verschaffen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, mit einem Arzt über die Möglichkeit von medikamentösen Behandlungen wie Hormonersatztherapie oder anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten zu sprechen.

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  1. Krause & Pachernegg GmbH; https://www.kup.at/kup/pdf/8156.pdf, Letzter Abruf 08.11.2023
  2. Bundesministerium für Gesundheit; https://gesund.bund.de/wechseljahre, Letzter Abruf 08.11.2023
  3. München Klinik; https://www.muenchen-klinik.de/andrologie-maennergesundheit/testosteronmangel/; Letzter Abruf 08.11.2023
  4. Aerzteblatt.de; https://www.aerzteblatt.de/archiv/125120/Therapie-von-Beschwerden-in-den-Wechseljahren, Letzter Abruf 08.11.2023
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