Chronische Gastritis

Anders als bei einer akuten Gastritis treten bei einer chronischen Gastritis oft zunächst keine Symptome auf. Je nach Art der Gastritis können im Verlauf der Erkrankungen zu späterem Zeitpunkt spezifische Symptome hinzukommen. Erfahren Sie hier, welche Symptome und Ursachen eine chronische Gastritis beinhalten kann und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine chronische Gastritis?

Eine chronische Gastritis bezeichnet eine langfristige Entzündung der Magenschleimhaut. Im Gegensatz zu einer akuten Gastritis, die plötzlich auftritt und meist auf eine kurzfristige Ursache wie eine Infektion oder den Gebrauch bestimmter Medikamente zurückzuführen ist, entwickelt sich eine chronische Gastritis allmählich und kann über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.

Die Hauptursache für eine chronische Gastritis ist häufig eine Helicobacter pylori-Infektion, bei der das Bakterium Helicobacter pylori die Magenschleimhaut infiziert und eine anhaltende Entzündung verursacht.1

Chronische Gastritis: Symptome

Die chronische Gastritis verläuft in vielen Fällen schleichend und verursacht bei den meisten Betroffenen zunächst nur wenig bis keine Symptome, wodurch die Erkrankung oftmals lange unentdeckt bleibt. Bei fortgeschrittener Erkrankung können unterschiedliche Beschwerden auftreten.

  • Oberbauchschmerzen: Dies ist eines der häufigsten Symptome einer chronischen Gastritis. Die Schmerzen können als dumpfes Druckgefühl oder als brennender Schmerz im oberen Bauchbereich wahrgenommen werden.
    Völlegefühl und Aufstoßen: Betroffene können sich nach dem Essen schnell satt fühlen und ein unangenehmes Völlegefühl im Magen haben. Auch Aufstoßen nach Mahlzeiten kann auftreten.
  • Übelkeit und Erbrechen: Manche Menschen mit chronischer Gastritis leiden unter wiederkehrender Übelkeit oder gelegentlichem Erbrechen. Diese Symptome können nach dem Essen oder morgens besonders ausgeprägt sein.
    Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Aufgrund von Appetitlosigkeit, begleitet von einem Gefühl der Sättigung, können Betroffene an Gewicht verlieren. Dies kann besonders dann auftreten, wenn die Gastritis die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt.
  • Verdauungsprobleme: Eine gestörte Magenfunktion kann zu Verdauungsproblemen wie beispielsweise Blähungen, Magenkrämpfen, unregelmäßigem Stuhlgang (Durchfall oder Verstopfung) oder allgemeinen Verdauungsstörungen führen.
  • Sodbrennen: Einige Menschen mit chronischer Gastritis können an Sodbrennen leiden, das durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Dieses Symptom kann sich als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein äußern.
  • Müdigkeit und Schwäche: Chronische Entzündungen und Verdauungsprobleme können zu einer schlechteren Nährstoffaufnahme führen, was wiederum Müdigkeit, Erschöpfung und allgemeine Schwäche verursachen kann.2

Ursachen einer chronischen Gastritis

Je nach Typ der Gastritis können die Ursachen verschieden sein. Generell kann eine chronische Gastritis in drei Arten unterteilt werden.

Typ A Gastritis

Die Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis) ist eine spezielle Form der chronischen Gastritis. Sie tritt auf, wenn das Immunsystem des Körpers die Zellen der Magenschleimhaut angreift und zerstört. Diese Art der Gastritis betrifft hauptsächlich den oberen Teil des Magens und ist oft mit einer verminderten Produktion von Magensäure und Intrinsic Factor (ein Protein, das für die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm erforderlich ist) verbunden.

Es wird angenommen, dass bei der Ursache der Typ-A-Gastritis genetische Faktoren eine Rolle spielen können, da sie in einigen Familien gehäuft auftreten. Zudem besteht die Möglichkeit, dass das Immunsystem Antikörper gegen die Belegzellen des Magens produziert, was zu einer chronischen Entzündung und letztendlich zu einer Schädigung der Magenschleimhaut führt.

Typ-A-Gastritis wird oft mit anderen Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) oder perniziöse Anämie (eine Form der Anämie, die durch einen Vitamin B12-Mangel aufgrund von Intrinsic-Factor-Mangel verursacht wird).

Symptome der Typ-A-Gastritis können ähnlich wie bei anderen Formen der chronischen Gastritis sein. Dazu gehören Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Verdauungsprobleme. Darüber hinaus kann ein Vitamin B12-Mangel auftreten, der zu Anämie, Müdigkeit, Schwäche und neurologischen Symptomen führen kann.

Die Diagnose der Typ-A-Gastritis erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Untersuchungen, einschließlich einer Anamnese, körperlicher Untersuchung, Bluttests (zur Überprüfung von Antikörpern gegen Belegzellen und zur Bestimmung des Vitamin B12-Spiegels) sowie einer Magenspiegelung mit Gewebeproben (Biopsien) zur Beurteilung des Ausmaßes der Entzündung und Schädigung der Magenschleimhaut.

Die Behandlung der Typ-A-Gastritis besteht darin, die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen zu verhindern. Dies kann die Gabe von Medikamenten zur Verringerung der Magensäureproduktion, die Ergänzung von Vitamin B12 sowie die Behandlung anderer zugrunde liegender Autoimmunerkrankungen umfassen. Es ist wichtig, regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um den Zustand zu überwachen und mögliche Komplikationen zu erkennen.

Typ B Gastritis

Die Typ-B-Gastritis (Helicobacter pylori-assoziierte Gastritis) ist eine Form der chronischen Gastritis, die durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird und zählt als häufigste Ursache einer chronischen Gastritis. Helicobacter pylori ist ein spiralig geformtes Bakterium, das die Magenschleimhaut infiziert und zu einer Entzündungsreaktion führt. Die Übertragung des Bakteriums kann auf verschiedene Weise erfolgen.

  • Oraler-Fäkaler Kontakt: Die Infektion kann durch den direkten Kontakt mit Fäkalien übertragen werden, beispielsweise durch den Verzehr von kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln.
  • Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Die Bakterien können von einer infizierten Person auf eine andere übertragen werden, insbesondere durch engen Kontakt oder gemeinsame Nutzung von Besteck, Geschirr oder Hygieneartikeln.

Die Typ-B-Gastritis betrifft hauptsächlich den unteren Teil des Magens, insbesondere den Magenantrum (der Bereich in der Nähe des Magenausgangs). Helicobacter pylori-Bakterien setzen Enzyme frei, die die Schutzschicht der Magenschleimhaut beeinträchtigen und zu einer Entzündungsreaktion führen. Dies kann die Produktion von Magensäure erhöhen und das Gleichgewicht der Magenschleimhaut stören.

Symptome der Typ-B-Gastritis können unterschiedlich sein und reichen von milden Beschwerden bis hin zu schwereren Symptomen. Zu den häufigen Symptomen gehören:

Einige Menschen mit einer Helicobacter pylori-Infektion können jedoch auch asymptomatisch sein und keine offensichtlichen Symptome aufweisen.

Die Diagnose der Typ-B-Gastritis erfolgt in der Regel durch eine Kombination von Untersuchungen, einschließlich einer Anamnese, körperlicher Untersuchung, Bluttests (zur Erkennung von Antikörpern gegen Helicobacter pylori oder zur Bestimmung von Entzündungsmarkern) sowie einer Magenspiegelung mit Gewebeproben (Biopsien) zur Beurteilung des Ausmaßes der Entzündung und zur Identifizierung von Helicobacter pylori-Bakterien.

Die Behandlung der Typ-B-Gastritis besteht normalerweise aus einer Kombination von Medikamenten, um die Helicobacter pylori-Infektion zu beseitigen und die Entzündung der Magenschleimhaut zu reduzieren. Dies umfasst eine Kombination von Antibiotika zur Beseitigung der Bakterien und Säureblockern wie Protonenpumpenhemmern oder H2-Blockern, um die Magensäureproduktion zu reduzieren.

Typ C Gastritis

Die Typ-C-Gastritis wird durch verschiedene äußere Faktoren verursacht, insbesondere durch die langfristige Anwendung von bestimmten Medikamenten oder durch gastroösophageale Reflux. Im Gegensatz zur Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis) und Typ-B-Gastritis (Helicobacter pylori-assoziierte Gastritis) liegt bei der Typ-C-Gastritis keine Autoimmunreaktion oder Helicobacter pylori-Infektion vor. Stattdessen wird sie durch andere Ursachen ausgelöst:

  • Langfristiger Gebrauch von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs): NSAIDs wie Ibuprofen, Aspirin, Naproxen und bestimmte andere Schmerzmittel können die Schutzschicht der Magenschleimhaut schädigen und zu einer Entzündung führen. Dies wird als medikamenteninduzierte Gastritis oder NSAID-Gastritis bezeichnet. Langfristige Anwendung oder übermäßiger Gebrauch dieser Medikamente erhöhen das Risiko einer Typ-C-Gastritis.
  • Gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD): Bei GERD tritt der Rückfluss von Magensäure und Verdauungssäften aus dem Magen in die Speiseröhre auf. Der regelmäßige Kontakt der Magensäure mit der empfindlichen Schleimhaut der Speiseröhre kann zu einer Entzündung führen, die sich auf den Mageneingang und die Magenschleimhaut ausbreiten kann. Diese Art der Gastritis wird als refluxbedingte Gastritis bezeichnet.

Die Symptome einer Typ-C-Gastritis ähneln oft den Symptomen anderer Formen der chronischen Gastritis. Dazu gehören Oberbauchschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen, Aufstoßen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme.

Die Diagnose einer Typ-C-Gastritis erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch zusätzliche Untersuchungen wie eine Magenspiegelung (Gastroskopie) mit Gewebeproben (Biopsien) zur Beurteilung des Ausmaßes der Entzündung und zum Ausschluss anderer möglicher Ursachen.

Die Behandlung der Typ-C-Gastritis zielt darauf ab, den Auslöser der Entzündung zu beseitigen oder zu reduzieren. Dies kann den Wechsel auf alternative Medikamente, die Veränderung des Lebensstils, die Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen, die Anpassung der Ernährungsgewohnheiten, die Vermeidung von Trigger-Lebensmitteln und die Vermeidung von auslösenden Faktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum beinhalten. In einigen Fällen können auch säureblockierende Medikamente verschrieben werden, um die Magensäureproduktion zu reduzieren und die Schleimhaut zu schützen.

Allgemeine Ursachen einer chronischen Gastritis im Überblick

  • Helicobacter pylori-Infektion: Es wird angenommen, dass diese Infektion für die Mehrheit der Fälle von chronischer Gastritis verantwortlich ist. Die Übertragung erfolgt in der Regel von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Stuhl.
    Langfristige Einnahme von nichtsteroidalen entzündungshemmenden
  • Medikamenten (NSAIDs): NSAIDs wie Ibuprofen oder Aspirin können bei längerem Gebrauch in hohen Dosen die Magenschleimhaut schädigen und zu einer chronischen Gastritis führen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen, wie der Autoimmun-Gastritis, greift das Immunsystem irrtümlicherweise die Zellen der Magenschleimhaut an. Dies führt zu einer chronischen Entzündung und einer Abnahme der Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen.
    Stress und psychische Belastungen: Obwohl der genaue Mechanismus noch nicht vollständig erforscht ist, kann chronischer Stress die Magenschleimhaut beeinflussen und zur Entwicklung einer Gastritis beitragen.
  • Alkoholmissbrauch: Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Magenschleimhaut reizen und Entzündungen verursachen, was zu einer chronischen Gastritis führen kann.3

Diagnose einer chronischen Gastritis

Die Diagnose einer chronischen Gastritis beinhaltet in der Regel eine Kombination von Schritten, um die Symptome zu bewerten, die medizinische Vorgeschichte zu berücksichtigen und bestimmte diagnostische Tests durchzuführen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der Arzt wird Ihre Symptome und Ihre medizinische Vorgeschichte erfassen, einschließlich früherer Magenprobleme, Medikamenteneinnahme und Lebensstilfaktoren. Eine gründliche körperliche Untersuchung kann durchgeführt werden, um Anzeichen von Magenreizungen oder anderen damit verbundenen Symptomen zu erkennen.

Bluttests

Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um bestimmte Marker im Blut zu überprüfen, wie zum Beispiel Antikörper gegen Helicobacter pylori, die auf eine aktuelle oder frühere Infektion hinweisen könnten. Darüber hinaus können Entzündungsmarker und andere Blutparameter gemessen werden, um den Schweregrad der Entzündung zu bewerten und mögliche zugrunde liegende Ursachen auszuschließen.

Stuhltest

Ein Stuhltest kann durchgeführt werden, um auf das Vorhandensein von Helicobacter pylori zu prüfen. Der Test kann auf bestimmte Antigene oder Bakterienbestandteile im Stuhl reagieren und Hinweise auf eine aktuelle Infektion liefern.

Gastroskopie (Magenspiegelung)

Dies ist eine Schlüsseluntersuchung zur Diagnose einer chronischen Gastritis. Dabei wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera (Endoskop) durch den Mund in den Magen eingeführt, um den Zustand der Magenschleimhaut direkt zu visualisieren. Während der Gastroskopie kann eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, um Entzündungen, Infektionen oder andere Veränderungen zu untersuchen. Die Biopsie kann auch genutzt werden, um eine Helicobacter pylori-Infektion nachzuweisen oder eine Autoimmungastritis zu bestätigen.

Atemtest

In einigen Fällen kann ein Atemtest durchgeführt werden, um eine Helicobacter pylori-Infektion nachzuweisen. Hierbei wird eine spezielle Substanz eingenommen und die Atemluft wird auf das Vorhandensein von bestimmten Gasen analysiert, die durch das Bakterium produziert werden.

Die Diagnose einer chronischen Gastritis erfordert eine sorgfältige Auswertung der klinischen Informationen und die Durchführung geeigneter Untersuchungen. Suchen Sie einen Arzt auf, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die angemessene Behandlung einzuleiten.

Chronische Gastritis vorbeugen

Es gibt Maßnahmen, die helfen können, das Risiko einer chronischen Gastritis zu verringern oder ihr Fortschreiten zu verlangsamen. Vorbeugende Maßnahmen sind:

Vermeidung von Helicobacter pylori-Infektionen

Da Helicobacter pylori eine häufige Ursache für chronische Gastritis ist, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um eine Infektion zu vermeiden. Dazu gehört die Einhaltung guter Hygiene Praktiken wie regelmäßiges Händewaschen, insbesondere vor dem Essen und nach dem Toilettengang. Es ist auch ratsam, den Verzehr von Lebensmitteln oder Wasser zu vermeiden, die möglicherweise mit dem Bakterium kontaminiert sind. Wenn eine Infektion vermutet wird oder Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Vermeidung von irritierenden Substanzen

Bestimmte Substanzen können die Magenschleimhaut reizen und Entzündungen verursachen. Dazu gehören regelmäßiger oder übermäßiger Konsum von Alkohol, scharfen Gewürzen, stark gewürzten Speisen, fettreichen Lebensmitteln, koffeinhaltigen Getränken und bestimmten Medikamenten wie nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs). Durch die Vermeidung dieser Substanzen oder die Einschränkung ihres Konsums kann das Risiko einer chronischen Gastritis reduziert werden.

Vermeidung von Tabakrauch

Rauchen kann die Magenschleimhaut schädigen und Entzündungen fördern. Es wird empfohlen, das Rauchen zu beenden oder nicht mit dem Rauchen anzufangen, um das Risiko einer chronischen Gastritis sowie anderer gesundheitlicher Probleme zu verringern.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Obst, Gemüse, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, kann zur Gesundheit der Magenschleimhaut beitragen. Der Verzehr von probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt oder fermentierten Lebensmitteln kann auch dazu beitragen, das Gleichgewicht der Magenflora aufrechtzuerhalten und die Magengesundheit zu unterstützen.

Stressmanagement

Chronischer Stress kann Auswirkungen auf den Magen haben und das Risiko einer Gastritis erhöhen. Es ist wichtig, effektive Stressbewältigungstechniken wie regelmäßige körperliche Aktivität, Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf und die Teilnahme an Stress reduzierenden Aktivitäten zu praktizieren.

Verwendung von Medikamenten mit Vorsicht

Bei der Verwendung von Medikamenten wie NSAIDs sollte man sich der möglichen Nebenwirkungen und Risiken bewusst sein. Es wird empfohlen, diese Medikamente nur gemäß den Anweisungen des Arztes oder Apothekers einzunehmen und bei Bedarf geeignete Schutzmaßnahmen wie die Kombination mit Säure blockierenden Medikamenten zu ergreifen. Diese Maßnahmen garantieren Ihnen nicht, das Auftreten einer chronischen Gastritis zu verhindern, jedoch können sie dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Wenn Sie bereits an einer chronischen Gastritis leiden, befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes.4

Unterscheidung von chronischer und akuter Gastritis

Der Unterschied zwischen einer chronischen und einer akuten Gastritis liegt in der Dauer und dem Verlauf der Erkrankung.

Akute Gastritis

  • Eine akute Gastritis tritt plötzlich auf und dauert in der Regel nur eine kurze Zeit an.
  • Sie wird häufig durch bestimmte Faktoren verursacht, wie beispielsweise den Konsum von reizenden Substanzen, Infektionen, den Gebrauch bestimmter Medikamente oder durch den Missbrauch von Alkohol.
  • Die Symptome einer akuten Gastritis können Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Appetitlosigkeit und gelegentlich auch Blutungen im Magen verursachen.
  • In den meisten Fällen kann eine akute Gastritis durch Veränderungen des Lebensstils, wie eine vorübergehende Anpassung der Ernährungsgewohnheiten, den Verzicht auf reizende Substanzen und eine ausreichende Ruhe und Erholung, behandelt werden. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Therapie zur Linderung der Symptome empfohlen werden.

Chronische Gastritis

  • Eine chronische Gastritis entwickelt sich allmählich und besteht über einen längeren Zeitraum hinweg. Sie kann Monate oder sogar Jahre andauern.
  • Chronische Gastritis kann verschiedene Ursachen haben, darunter die Helicobacter pylori-Infektion, Autoimmunreaktionen, langfristige Verwendung bestimmter Medikamente oder andere Krankheiten.
  • Die Symptome einer chronischen Gastritis können ähnlich wie bei einer akuten Gastritis sein, aber auch weniger ausgeprägt oder sogar asymptomatisch sein.
  • Eine chronische Gastritis erfordert oft eine gründlichere Untersuchung, wie eine Magenspiegelung mit Gewebeproben (Biopsien), um die Ursache zu identifizieren und den Grad der Entzündung zu beurteilen.
  • Die Behandlung der chronischen Gastritis richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. In einigen Fällen kann eine Helicobacter pylori-Eliminierungstherapie mit Antibiotika erforderlich sein. Bei Autoimmungastritis können Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems verschrieben werden, um die Entzündung zu reduzieren. Säureblockierende Medikamente können verwendet werden, um die Symptome zu lindern und die Schleimhaut zu schützen.
  • Die Behandlung der chronischen Gastritis zielt auch darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, Komplikationen zu reduzieren und langfristige Schäden zu minimieren.

Häufige Fragen

Eine chronische Gastritis kann oft erfolgreich behandelt werden, insbesondere wenn die zugrunde liegende Ursache identifiziert und angegangen wird. Bei einer Helicobacter-pylori-Infektion kann eine Eradikationstherapie dazu beitragen, die Entzündung zu verringern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine chronische Gastritis eine langfristige Erkrankung sein kann. Vermeiden Sie mögliche Auslöser und führen Sie regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durch.

Eine chronische inaktive Gastritis bezeichnet eine Form der Magenschleimhautentzündung, bei der das Gewebe dauerhaft entzündet ist, jedoch keine aktiven Entzündungszeichen aufweist. Es wird als „inaktiv“ bezeichnet, da es keine offensichtlichen Entzündungsreaktionen gibt, aber dennoch chronische Veränderungen im Gewebe bestehen.

Eine chronische Gastritis kann in einigen Fällen zu Komplikationen führen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleibt oder nicht kontrolliert wird. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Magengeschwüre, Magenblutungen oder sogar Magenkrebs. Daher ist es wichtig, eine chronische Gastritis ernst zu nehmen und entsprechende Behandlungen und Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.

Bei einer chronischen Gastritis kann es hilfreich sein, bestimmte Lebensmittel zu meiden, die die Symptome verschlimmern können. Dazu gehören oft scharfe Gewürze, fetthaltige Lebensmittel, stark saure Lebensmittel, koffeinhaltige Getränke und Alkohol. Stattdessen kann eine Ernährung mit magerem Fleisch, schonend zubereiteten Gemüse, ballaststoffreichen Lebensmitteln und ausreichender Flüssigkeitszufuhr helfen, die Symptome zu lindern und die Magenschleimhaut zu schonen.

In einigen Fällen kann das Fasten oder längere Phasen ohne Nahrungsaufnahme zu einer Reizung der Magenschleimhaut führen und eine vorbestehende chronische Gastritis verschlimmern. Der Mangel an Nahrung kann die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen beeinflussen und zu Beschwerden führen. Es ist wichtig, eine ausgewogene Ernährung beizubehalten und regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen, um eine übermäßige Belastung der Magenschleimhaut zu vermeiden.

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  1. Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, https://www.dzif.de/de/glossar/gastritis; Letzter Abruf 19.10.2023
  2. Bundesverband Deutscher Internistinnen und Internisten, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/gastritis/symptome-einer-gastritis.html; Letzter Abruf 19.10.2023
  3. Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V., https://fet-ev.eu/gastritis-ernaehrungstherapie/; Letzter Abruf 19.10.2023
  4. Robert Koch Institut, https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/gastritis.pdf; Letzter Abruf 19.10.2023
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